Basische ernÄhrung

Vorbemerkung

Basische Ernährung heisst eigentlich basenüberschüssige Ernährung. Alle Lebensmittel beinhalten Säuren und Basen. Diejenigen die mehrheitlich Basen beinhalten, nennt man basisch, die mit mehr Säuren sauer.

 

Dabei geht es aber nicht um den direkten biochemischen Anteil an Basen und Säuren, sondern um den Anteil, der den Stoffwechsel betrifft. Es kommt darauf an, was für unseren Körper beim Stoffwechselvorgang basisch oder sauer ist, d.h. ob nach dem Verarbeiten der Nahrung Basen oder Säuren übrig bleiben.

 

Mit den Basen kann der Körper im Körper produktiv arbeiten, die Säuren muss er ab einem gewissen Punkt (Übersäuerung) umarbeiten, damit sie ihn nicht verätzen. Dafür braucht er Basen, d.h. bei diesem Vorgang werden Basen verbraucht. Deshalb ist saures Essen doppelt schädlich: es bringt dem Körper keine Grundstoffe, mit denen er konstruktiv und gesund arbeiten kann und darüber hinaus verbraucht es Basen für die Umarbeitung in eine weniger schädliche Form (die feste Depotform der Säuren).

 

In besonders mineralienbedürftigen und übersäuerten Fällen möchte ich anstatt der Nahrungsergänzungsmittel eine Basenkur empfehlen, d.h. zum Beispiel sich eine oder zwei Wochen rein basisch (basenüberschüssig) zu ernähren. Am besten kombiniert mit täglichem Basenbad und viel Ruhe und Entspannung (Stress ist bei vielen Menschen ein hoher Säureproduzent).

 

Basische Lebensmittel sind die meisten Gemüse, die meisten Obstsorten (aber nur im reifen Zustand). Und zum Beispiel Sahne. Das heisst, sie können sich einen sehr gesunden basischen Tag machen mit Erdbeeren mit Sahne. Sehr lecker und gesund. Zum Beispiel.

 

Was alles basisch bzw. sauer ist an Lebensmitteln, ist nicht ganz unumstritten. Es gibt dazu verschiedene Studien. Es hängt unter anderem auch vom Reifegrad der Früchte ab oder von der Verarbeitung. Milch ist beispielsweise direkt von der Kuh basisch, aber nach der Aufarbeitung für den Handel ist sie sauer (auch Biomilch).

 

Gesunde Ernährung

Wie bereits erwähnt, halte ich eine Ernährung, die für den Körper und die Seele alles bereitstellt, was diese brauchen für die beste Grundlage. Dies bedeutet eine ausreichende Mineralienzufuhr, besonders wichtig bei Übersäuerung, Basischem Baden und allgemein bei einer eher gestressten Lebensführung, wie sie bei die meisten Menschen in den westlichen Industrieländern üblich ist.

 

Weiterhin bedeutet es eine ausreichende Zufuhr an allen anderen Stoffen wie Vitaminen, Eiweissen, Kohlenhydraten, Fetten und anderen Stoffen, die die Wissenschaft neuerdings nachweisen kann wie Flavinoide und andere.

 

Aus meiner Sicht geht es nicht hautpsächlich um eine rein quantitative Abdeckung des Bedarfs sondern auch um eine hochwertige Zufuhr von allem, was sich der Mensch natürlicherweise über die Ernährung zuführt.

 

In der heutigen Lebensweise wird es zunehmend schwierig, frisch (saisonal), unbelastet und regional alles zu bekommen: Wasser, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide, Fleisch, Fisch, Kräuter etc. – selbst bei Bioprodukten treffen zunehmend immer weniger dieser Punkte in vollem Umfang zu.

 

Und direkt selbst, frisch und nährstoffschonend kochen, viel frisches Obst und Gemüse, optimalerweise aus dem eigenen Garten, alternativ aus einem (hochwertigen) Bioladen.

 

Tipps für den Alltag

Langfristig empfehle ich eine gesunde Ernährung, bei der es keiner Ergänzungsmittel bedarf, auch nicht, wenn Sie basisch baden.

 

Hier einige Erläuterungen und Tipps, wie Sie für genügend Mineralien (Vitamine, Ballaststoffe und alles, was Sie aus der Nahrung benötigen) sorgen. Die Mengenangaben beziehen sich auf durchschnittlich grosse Frauen, d.h. Männer oder besonders kleine/grosse Frauen empfehle ich bei Bedarf die Werte individuell anzupassen.

 

4 Faustregeln

1 Viel Gemüse und Obst

2 Gifte reduzieren

3 Sorte tauschen

4 Locker bleiben

 

1 Viel Gemüse und Obst

Täglich circa 500g Obst und Gemüse (optimal ca. 500g Gemüse plus ca. 200g Obst). Dabei Nahrungsmittel am besten aus dem eigenen Biogarten, alternativ so weit wie möglich aus biologischem Anbau von traditionellen Bio-Kooperationen (Demeter, Bioland etc.).

 

2 Gifte reduzieren

Versuchen Sie die Gifte so weit wie möglich zu reduzieren – zwingen Sie sich nicht dazu, aber manchmal ist weniger mehr oder einfach die Sorte tauschen (nächster Punkt).

 

3 Sorte tauschen

Es gibt einige Lebensmittel, die mehr Mineralien beinhalten als andere. Essen Sie einfach die mit mehr Mineralien.

 

Grundsätzlich gilt, je älter die Pflanze, desto wahrscheinlicher enthält sie mehr Mineralien (z.b. alte Apfelsorten statt neue).

 

Beispielsweise enthält Dinkel als Ursprungsgetreide enthält circa 5-7 mal so viel Mineralien wie Weizen – Hafer ist ungefähr gleichwertig mit Dinkel. Es gibt andere Getreidesorten wie Amaranth, allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass ich es für ökologisch bedenklich halte, das Getreide aus dem anderen Teil der Welt hierher fliegen (oder verschiffen) zu lassen, wenn wir hier unser eigenes Getreide haben.

 

Leinsamen ist basisch, ebenso Erdmandel. Damit können Sie morgens den Tag vollständig basenüberschüssig beginnen: anstatt dem (Weizen-)Müsli (sauer) Leinsamen mit Erdmandel und Obst, wahlweise mit Wasser oder Sahne (basisch) angerührt. Dazu ein Kräutertee anstatt den sauren Getränken wie Kaffee, Früchtetee, Schwarztee.

 

basische Produkte <<< saure Produkte

Dinkel, Hafer, Braunhirse <<< Weizen, Roggen

Dinkelnudeln, Dinkelkuchen, Dinkelbrot etc. <<< Weizennudeln, Weizenkuchen, Weizenbrot

Kartoffeln <<< Nudeln, Reis

Leinsamen, Erdmandel <<< Müsli

Carob <<< Kaffee, Kakao

Rosinen und Honig <<< Süssigkeiten (Kekse, Schokolade, Bonbons)

Kräutertee**, Ingwerwasser***, heisses Wasser <<< Schwarztee, Grüner Tee, Früchtetee

Boskop, Elstar u.a. <<< Golden Deliciuos, Granny Smith u.a.

Feldsalat, Rucola, Postelein, Kopfsalat <<< Eisbergsalat, Chinakohl

Sahne, Wasser <<< Milch (ausser frisch von der Kuh)

Wasser**** ohne Kohlensäure <<< Wasser mit Kohlensäure, Limonade

Obstssäfte <<< Wein, Bier, Spirituosen

 

Diese Liste sind meine persönlichen Empfehlungen und keine generellen Richtwerte. Sie können davon Ihre persönlichen Varianten bilden und experimentieren.

 

*die Getreidesorten sind alle sauer, trotzdem zeigen sich in der Mineralmenge grosse Unterschiede, d.h. sauer ist nicht gleich sauer. Es gibt mehr und weniger sauer. Dinkel ist weniger sauer als Weizen. Aber in der Gesamtbeurteilung trotzdem sauer. Einzige Ausnahme bei Beilagen sind Kartoffeln, sie sind basisch d.h. auch Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Pommes, Kartoffelknödel, Kartoffelpuffer etc. sind basisch, wenn nicht etwas anderes (Weizenmehl, Eier, Milch etc.) zugegeben wurde. Und natürlich wenn sie frisch zubereitet sind (keine Industrieprodukte).

**ist basisch (enthält Mineralien)

***heisses Wasser mit Ingwerstückchen

**** mineralhaltiges hochwertiges Wasser („Lichtquelle“ etc.) oder eigener hochwertiger Wasserfilter

 

4 Locker bleiben

Essen Sie was und wann Sie wollen, vertrauen Sie Ihrem Gespür und Ihrer Intuition, so kann Ihnen ihr Körper zeigen, welchen Bedarf er gerade hat und sie sind bestens versorgt. Geniesserisch etwas, wobei Sie sich gut fühlen halte ich für besser als gestresst auf etwas verzichten, was Ihnen gut tun würde und stattdessen etwas zu essen, was Ihnen nicht schmeckt und bekommt.

 

Biologischer Anbau

Grundsätzlich möchte ich empfehlen, auf Produkte aus biologischem Anbau zu achten. Einmal, weil der konventionelle Anbau aus meiner Sicht Erde, Produzenten und Konsumenten in vielfältiger Weise schädigt. Zum Zweiten halte ich es für fragwürdig, sich (bei Produkten aus konventionellem Anbau) mit Extrakten zu versorgen, die potentiell mit Schwermetallen und ähnlichem belastet sind.

 

Die Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel aus biologischem Anbau sind weitestgehend rückstandskontrolliert. Mein Hinweis zu Unterschieden der einzelnen Anbautechniken: beispielsweise unterliegen Lebensmittel aus biologischem Anbau von Demeter oder Bioland und ähnlichen Firmen oder Zusammenschlüssen strengeren Richtlinien als Bio-Produkte (mit Bio-Siegel), die es im normalen Supermarkt zu kaufen gibt.

 

Diese Firmen bauen keine genmodifizierten oder neu gezüchtete Sorten an, sondern alte erprobte Sorten, die wesentlich gesünder für den Organismus sind (Allergien, Nahrungsmittelverträglichkeit).

 

Bio-Lebensmittel enthalten mehr Mineralien und andere Wirkstoffe als Nahrungsmittel aus konventionellem Anbau.

 

Unbelastet

Konventionelle Lebensmittel bzw. Nahrungsprodukte sind meist mehr oder weniger belastet mit Pestiziden, Fungiziden (damit sie nicht schimmeln), Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Schwermetallen, Hormonen etc.

 

Je mehr verarbeitet (bis zu den Fertiggerichten), je weniger Nährstoffe und je niedriger die Qualität für den Körper. Hinzu kommen bei diesen Produkten die Arbeitsbedingungen der Arbeitskräfte, oft aus Niedriglohnländern mit keinen / geringeren Arbeitsschutzstandards. Das ist alles Teil des Produkts.

 

Bio schneidet hier wesentlich besser ab als konventionelle Lebensmittel, jedoch gibt es hier auch Unterschiede je nach Herkunft. Mit die strengsten Richtlinien und (selbständigen) Qualitätskontrollen haben Demeter und Bioland. Bei Bio sind chemischen Pestizide, Fungizide etc. nicht erlaubt. Dennoch empfiehlt es sich, das Etikett genau zu lesen. Und auch hier gilt: je weniger verarbeitet, desto mehr Nährstoffe und desto hochwertiger.

 

Die meisten Lebensmittel inklusive Wasser sind i n Plastik verpackt, was nachweislich z.B. Weichmacher (Bisphenol A) ins Essen abgibt, der die Aufnahme des körpereigenen Östrogens blockiert und so wahrscheinlich die Gehirnentwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern hemmt.

 

Die Alternative Leitungswasser ist leider in den meisten Fällen ebenfalls nicht zu empfehlen: Untersuchungen nach Hormonen, Antibiotka und anderem sind nicht Teil der Richtlinien für Wasserqualität der Wasserwerke. Die Höchstwerte für manche Schwermetalle sind unter Fachleuten umstritten. Da Hormone und Antibiotika von den Wasserwerken nicht speziell herausgefiltert werden, können sich diese über Jahre und Jahrzehnte im Grundwasser akkumulieren (anhäufen).

 

Gentechnik

Bei konventionellen Lebensmitteln kann man davon ausgehen, dass viele gentechnisch manipulierte Lebensmittel mit im Spiel sind. Beispielsweise bekommen konventionelle Milchkühe in den meisten Fällen gentechnisch verändertes Futter. Dies muss auf der Packung nicht deklariert werden.

 

Grundsätzlich gilt, wenn etwas besonders billig ist, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass alle Beteiligten, inklusive der Natur, dabei nicht fair bezahlt / behandelt wurden.

 

Bioprodukte sind grundsätzlich in der Herstellung genfrei. Allerdings sind durch den grossflächigen Anbau von genetisch manipulierten Pflanzen bereits durch Wind u.a. die Felder oder Produkte von gentechnikfreiem Saatugt teilweise verunreinigt, zum Beispiel bei der Sojabohne.

 

Als Alternative empfehle ich, wie gesagt Bio, aber nicht uneingeschränkt. Die in den normalen Supermärkten erhältlichen Bioprodukte haben beispielsweise niedrigere Standards als Biomarken im Bioladen wie beispielsweise Demeter oder Bioland.

 

Auch hier Spitzenreiter: der eigene Biogarten. Am besten die frische Ernte aus dem eigenen Garten von alten samenfesten Sorten (keine Hybride) aus unbelasteter Erde ohne die Verwendung von chemischen Zusätzen (Pestizide, Düngemittel, Fungizide etc.).

 

Hybride

Heute sind in der konventionellen Lebensmittelherstellung die meisten Pflanzen aus Hybridzüchtung. Das bedeutet, dass sie unter Laborbedinungen gezogen werden und ihre geschlechtliche Fortpflanzung teilweise unter Hormoneinsatz wegmanipuliert wird.

 

Das heisst, dass eine Pflanze, die beispielsweise ursprünglich männliche und weibliche Teile hat, durch die Beeinflussung nur noch männlich oder weiblich ist und sich so nicht mehr weiter selbständig fortpflanzen kann.

 

Diese Art von Pflanzen macht es notwendig, dass die Pflanzen degeneriert sind und sich die Bauern und Kleinbauern ständig das manipulierte Saatgut wieder neu kaufen müssen.

 

Davon betroffen sind die meisten Lebensmittel (Obst und Gemüse), leider auch im Bioladen. Lösung: nachfragen und am besten alte samenfeste Sorten im eigenen Garten ...

 

Frisch/Saisonal

Konventionelle Lebensmittel sind fast nie frisch, meist gelagert, so gut wie immer unreif oder halbreif geerntet und „reifen“ dann im Container auf dem Weg zum Zielort nach. Dies führt zu erheblichem Geschmacks- und Nährstoffverlust. Ausserdem müssen sie für diesen Transport oft chemisch besonders behandelt werden, damit sie keine Druckstellen u.ä. aufweisen.

 

In hochwertigen Bioläden gibt es immer frisches Angebot, oft muss man aber gezielt danach suchen. Auch hier gibt es inzwischen mehr und mehr importierte Ware, die nicht als frisch zu bezeichnen ist.

 

Alleine durch Lagerungszeiten reduziert sich bei Obst und Gemüse der Gehalt an Vitaminen und anderen wichtigen Stoffen.

 

Achten Sie darauf, dass Ihre Nahrungsmittel möglichst frisch sind (wenig / kein Essen aus Tiefkühltruhe, Dosen, Fastfood etc.).

 

Regional

Regional bedeutet, Lebensmittel aus der Region. Das kann unterschiedlich weit sein, 50km, 300 km oder auch ganz Deutschland betreffen. Das liegt an Ihrer persönlichen Definition.

 

Regionale Produkte sind eng verbunden mit saisonalen Produkten — regional ist meist auch saisonal (Obst und Gemüse der Saison). Ausnahme sind konservierte Lebensmittel aus der Tiefkühltruhe oder dem Einweckglas.

 

Viele Menschen sind so weit von den Naturbezügen entfernt, dass sie nicht mehr wissen, was wann wächst, dass sie auch den Unterschied nicht mehr kennen zwischen einem frischen Apfel aus dem eigenen Garten und dem Apfel aus Neuseeland.

 

Durch die Verbreitung und Kommerzialisierung der Biomarken unterliegt das Angebot nicht mehr den Standards von vor 10-20 Jahren. Auch hier werden oft Produkte aus anderen Ländern weite Strecken transportiert, beispielsweise die Äpfel aus Neuseeland oder Mangos aus Asien. Achten Sie auf die Herkunftsangaben auf den Etiketten.

 

Sport

Bewegen Sie sich, fahren Sie Fahrrad, gehen Sie zu Fuss, machen Sie Yoga ... durch körperliche Bewegung wird der innere Mineralhaushalt stabilisiert – aber allzu heftige körperliche Anstrengungen (bei vielen Menschen z.B. Puls längerfristig > 120, aber schätzen Sie es individuell bei sich selbst ein) destabilisieren den Mineralhaushalt, sorgen für einen erhöhten Bedarf, verursachen Stress und produzieren Säuren.

 

MEHR INFORMATION

Links

Basische Ernährung bei Wikipedia

 

Basische Ernährung und Basenfasten

Das Basometer (hier können Sie Suchbegriffe eingeben und es wird angezeigt, ob das Lebensmittel sauer oder basisch ist)

 

Vergleich von konventionellen und ökologischen Landwirtschaftsprodukten (Bundesministerium für Landwirtschaft)

 

Informationen zu ökologischem Landbau (Bundesministerium für Landwirtschaft)

 

Informationen, Anleitung und Bestellung von Bantammais zu Eigenanbau und Prävention bzw. Aufdeckung von gentechnisch verändertem Mais in der Umgebung

 

Bücher

Sabine Wacker, Andreas Wacker „300 Fragen zur Säure-Basen-Balance“

Grundlegendes über Base-Säuren-Haushalt, sehr ausführlich und trotzdem übersichtlich. Für Laien und medizinisch Fortgeschrittene.

 

Sabine Wacker, Andreas Wacker: "Basenfasten: Das Gesundheitserlebnis: Essen Sie sich schlank: genussvoll entsäuern, entschlacken und abnehmen / Essen Sie sich gesund: Neue Hilfe bei ... "

Ausschliesslich basisches Essen als Kur mit Rezepten.